Für seinen aktuellen Job bei STIHL flog Jaisson Cittadin Bitencourt mit seiner Familie um den halben Globus. Mit im Gepäck, sein brasilianisches Temperament und der Appetit auf Bratwurst, Bier und Schnitzel.
Herr Bitencourt, Sie sind seit knapp einem Jahr bei STIHL in Waiblingen, wie haben Sie sich eingelebt?
Ich fühle mich sehr wohl hier. STIHL kümmert sich wirklich gut um seine Expats. Vom Umzug über den Papierkram bis hin zu Sprachkursen für die ganze Familie. Ich kann mich also wirklich nicht beschweren – außer vielleicht über die deutsche Sprache an sich, die nicht gerade einfach zu lernen ist (lacht). Der Kulturschock blieb aber aus. Sao Leopoldo und Umgebung– dort befindet sich das STIHL Werk – ist von einem starken deutschen Einfluss geprägt. Viele meiner Freunde und Kollegen haben deutsche Vorfahren und sprechen zu Hause deutsch. Selbst das Oktoberfest wird hier gefeiert. Dass ausgerechnet ich, der bis dahin überhaupt kein Deutsch sprach, nach Deutschland gezogen ist, hat viele amüsiert. Es klappt dennoch ganz gut. Mal abgesehen davon, dass ich die Kollegen mit meiner Lautstärke regelmäßig in den Wahnsinn treibe, sind sich STIHL Brasilien und STIHL Waiblingen sehr ähnlich. In beiden Werken sind die Menschen wirklich freundlich und hilfsbereit. Man spürt die DNA des Unternehmens und das Brennen für die Sache in beiden Standorten gleichermaßen. Aber in der Kantine mit den Vorständen und der STIHL-Familie Mittag zu essen, das geht natürlich nur hier am Stammsitz.
Ich nehme mal an, dass Ihr Berufswunsch als Kind nicht Global Solution Architect lautete. Wie sind Sie dennoch einer geworden?
Nicht ganz, da haben Sie recht. Ich war allerdings schon immer ein kleiner Nerd und habe mich sehr früh mit Computern und Video-Spielen beschäftigt. Alle meine Jobs, die ich als Jugendlicher gemacht habe, hatten mit IT zu tun. Umso verwunderter war mein Umfeld natürlich, als ich plötzlich anfing, Betriebswirtschaft und nicht etwa Software Engineering zu studieren. Aber ich dachte mir: Mit IT kenne ich mich bereits aus, warum also nicht einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund hinzunehmen? Auf die Weise verstehe ich beide Seiten und kann bei Projekten vermitteln. Denn BWLer und Entwickler sind oft nicht in der Lage, zielführend miteinander zu kommunizieren. Und genau hier komme ich ins Spiel. Ich bin wie eine Brücke zwischen den unterschiedlichen Bereichen und den Menschen dahinter.
Was ist das wichtigste Werkzeug bei Ihrer aktuellen Aufgabe, dem Projekt ONE STIHL?
Ganz klar Teamwork. Gerade weil das Projekt die Prozesse und Systeme bereichsübergreifend verändert, sind kleine agile Teams und die dazugehörigen Vermittler extrem wichtig. Die Beschaffung, Finanzen und Controlling oder der Fertigungsbereich: Wir sind alle ein Puzzleteil in einem großen Ganzen. Und genau deshalb ist echter Teamgeist essenziell. Wenn ich die Anforderungen erfülle und das Ziel in der geplanten Zeit erreiche, aber meine Kollegen in der anderen Abteilung es nicht schaffen, dann scheitern wir gemeinsam. Das ist das Schöne daran. Bei STIHL spürt man eine Atmosphäre des Zusammenhalts. Habe ich ein Problem, das ich nicht gleich durchschaue, unterbrechen die anderen ihre Arbeit, um es mit mir zusammen zu lösen. Die Einstellung „Es ist nicht das Problem eines Kollegen, sondern unser gemeinsames Problem“ wird hier einfach in die Tat umgesetzt.
Zu guter Letzt: Warum haben Sie sich damals eigentlich für STIHL entschieden?
Als ich vor knapp fünf Jahren eine Jobanfrage von STIHL erhielt, kannte ich um ehrlich zu sein nur den Namen des Unternehmens. Und da ich ein echtes Stadtkind bin, hatte ich noch nie eine Kettensäge in der Hand, geschweige denn einen Baum gefällt. Also habe ich mich umgehört bei Nachbarn, Freunden und Familie. Die Feedbacks waren durchweg positiv, und so bin ich einfach ins kalte Wasser gesprungen und habe zugesagt. Erst als ich im Unternehmen war, habe ich verstanden, was die Leute an STIHL so fasziniert. Es ist der hohe Qualitätsanspruch an ihre Produkte und an sich selbst. Bei meinem vorherigen Arbeitgeber stand immer das Budget an oberster Stelle. Daran hat sich die Qualität orientiert. Bei STIHL ist es das genaue Gegenteil. Stimmt die Qualität, lässt sich auch über das Budget reden. Das hat mich nachhaltig beeindruckt und überzeugt.
Wir bedanken uns für das Gespräch, wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft und sind gespannt, auf welchem Kontinent diese sein wird.