Herr Schmidt ist Vater von zwei Kindern. Nach der Geburt seiner Kinder nahm er jeweils zwei bis drei Monate Elternzeit. Seitdem arbeitet er bereits seit sieben Jahren teilweise aus dem Homeoffice.
Wie haben Sie damals das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten zur Elternzeit geführt?
Ich habe einen tollen Vorgesetzten. Wir haben im Vorhinein häufig über dieses Thema gesprochen. Um ihn darauf einzustellen, sprach ich bereits ein Jahr vor der Elternzeit mit ihm über Homeoffice. Ihn davon zu überzeugen war eine gute Vorbereitung für das Gespräch über Elternzeit. Als es dann so weit war, habe ich ihn nur noch darüber informieren müssen, dass ich in Elternzeit gehen werde. Damals war ich die erste Führungskraft überhaupt bei STIHL, die teilweise im Homeoffice arbeitete.
Welche Herausforderungen sind Ihnen bezüglich Homeoffice/Elternzeit begegnet?
Herausforderungen gab es vor allem bei dem Thema Homeoffice. Manche Chefs mussten erst verstehen, dass ich auch von zu Hause aus genauso gut arbeite wie vor Ort im Büro. Dafür muss man robust und beide Seiten müssen kompromissbereit sein. Mit meinen Mitarbeitenden gab es kein Problem, für sie ist eine funktionierende Struktur und Ansprechbarkeit der Führungskraft die Hauptsache. Die ist für sie erhalten geblieben.
Wie war der Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit?
Das war kein Problem. Nach wenigen Wochen war ich in den Themen schon wieder drin und die Arbeit vom Homeoffice aus hat sich gut eingespielt.
Wie wichtig war das betriebliche Kita-Angebot für Ihre Familie?
Das war ein sehr wichtiges Angebot, denn ohne Kinderbetreuung hätten meine Frau und ich nicht arbeiten können. Es hat außerdem geholfen, dass die Betreuung von STIHL bezuschusst wurde und vor allem qualitativ hochwertig ist. So ist man sich sicher, dass die Kinder gut aufgehoben sind.
Wollen Sie noch etwas zu dem Thema loswerden?
Mein Appell ist: Einfach loslegen. Egal wo in der Hierarchie, überall sitzen Mamas und Papas, die alle die gleichen Probleme und Bedürfnisse haben.
Dieses Interview ist im Juli 2022 erschienen in einer Broschüre „So sag ich's meinem Vorgesetzten“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.