Waiblingen, 29.02.2020 | Presseinformation Unternehmen
Die baden-württembergische Kultusministerin, Dr. Susanne Eisenmann, besuchte am 28. Februar das STIHL Werk 2 in Waiblingen. Die Ministerin sprach mit dem persönlich haftenden Gesellschafter des Unternehmens, Hans Peter Stihl, und dem Vorsitzenden von STIHL Beirat und Aufsichtsrat, Dr. Nikolas Stihl, sowie dem Vorstandsvorsitzenden, Dr. Bertram Kandziora, über landespolitische Themen.
Im Bereich der Bildungspolitik forderte Dr. Nikolas Stihl eine Stärkung der dualen Ausbildung: „In den Berufsschulen muss die Digitalisierung umgesetzt werden mit hinreichender Hardware, Software und entsprechender Administration. An allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen müssen Unterrichtszeiten gesichert werden, was nur durch eine entsprechende Lehrerversorgung gelingen wird." Die Forderung, die duale Ausbildung zu stärken, stößt bei der Ministerin auf offene Ohren: „Die duale Ausbildung ist ein zentraler Schlüssel für die Zukunft und den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Der digitale Wandel erfordert hochqualifizierte Nachwuchskräfte, die in der Lage sind, neue Technologien anzuwenden und sich an neue Entwicklungen anzupassen. Für die Berufsschulen bedeutet das, dass sie den Auszubildenden möglichst praxisnah die Grundlagen einer digitalisierten Arbeitswelt vermitteln müssen. In den Lernfabriken 4.0 leisten wir auf diesem Gebiet derzeit Pionierarbeit", betonte Eisenmann und ergänzte: „Gemeinsam mit den Partnern des Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg setze ich mich dafür ein, die duale Ausbildung zu stärken und attraktiver zu machen. Hier spielt natürlich auch die angespannte Lehrerversorgung eine Rolle, die wir an den beruflichen Schulen auch dadurch begegnen, indem wir gezielt Direkteinsteiger aus der Wirtschaft einstellen. Von deren praktischen Erfahrungen aus dem beruflichen Alltag profitieren auch die Schülerinnen und Schüler."
Für STIHL ist die eigene Ausbildung ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Das Ausbildungscenter des Unternehmens in Waiblingen feiert in diesem Jahr 80-jähriges Jubiläum. „Wir haben weltweit an allen STIHL Produktionsstandorten eine eigene Ausbildung nach deutschem Vorbild aufgebaut. So sichern wir unseren Fachkräftebedarf mit hochqualifizierten und engagierten Mitarbeitern," betonte Hans Peter Stihl.
Bei einem anschließenden Werksrundgang informierte sich die Ministerin über die Motorgerätefertigung am Standort Deutschland. STIHL Vorstandsvorsitzender Dr. Kandziora erläuterte Vorteile des deutschen Standorts wie die hohe Qualifizierung von Fachkräften, das enorme Engagement der Belegschaft sowie die stabilen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen. „In den nächsten Jahren muss allerdings erheblich in die öffentliche Infrastruktur mit Straßen, Schienen, Strom- und Datennetzen investiert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Standorts zu stärken", so Dr. Kandziora.