In einem Pilotprojekt in Kooperation mit ForstBW wird die STIHL Akku-Technologie in der Forstpflege getestet – mit bisher sehr guten Ergebnissen.
Wie gut funktioniert die Akku-Technologie von STIHL in der professionellen Forstpflege? Eine Frage, die nicht nur bei STIHL oft gestellt wird, sondern auch von denjenigen, die die Geräte anwenden – in diesem Fall Forst Baden-Württemberg, kurz ForstBW, die den Staatswald von Baden-Württemberg bewirtschaftet. Eines vorweg: Projekte zielgruppenorientiert direkt mit denjenigen zu entwickeln, die anwenden, lohnt sich.
AKKU IN DER FORSTPFLEGE
Ein interdisziplinäres Team aus Vorentwicklung und Produktmanagement hat sich zum Ziel gesetzt, zusammen mit Fachleuten aus der Praxis das aktuelle STIHL Portfolio für die Pflegemaßnahmen im Wald zu analysieren und Potenziale für die Zukunft abzuleiten. Das Ganze nicht auf einem weißen Blatt Papier, sondern innerhalb eines Pilotprojektes und in enger Zusammenarbeit mit ForstBW und deren Forstwirten und -wirtinnen. Beide, STIHL und ForstBW, haben ein großes Interesse daran, die Akku-Technologie in den Wald zu bringen. „Der Fokus im Projekt liegt auf den Herausforderungen, die die Akku-Welt in der Forstpflege im Vergleich zum gewohnten Einsatz von Verbrennern mit sich bringt. Es wurden zwei Arbeitsgruppen in unterschiedlichen Forstbezirken bei ForstBW mit Ladeinfrastruktur-Prototypen und einem umfangreichen STIHL Geräteportfolio für die aktuelle Forstpflegesaison vollumfänglich ausgestattet. Bestehend aus beinahe 100 Prozent STIHL Serienprodukten und wenigen vorseriellen Geräten, bieten die Ausstattungen genügend Freiraum, um unterschiedliche Ladeszenarien testen zu können und Unterschiede in den Arbeitsabläufen während der Pflegearbeiten beim Wechsel von Benzin zu Akku zu identifizieren – stets in engem Austausch mit den erfahrenen Forstwirtinnen und -wirten in den Testbetrieben“, erklärt Michael Varga (2/CPA-va), der das Projekt seitens STIHL federführend betreut.
ZWEI KONZEPTE MIT GROßER BEGEISTERUNG
Zum einen gibt es einen Anhänger mit der Möglichkeit, auch während des Arbeitstages mobil Akkus laden zu können. Zum anderen steht eine auf dem bestehenden ForstBW-Transportfahrzeug fest aufgebaute Lösung zur Verfügung, um möglichst viele Einzel-Akkus über Nacht am Stützpunkt zentral mit einer Steckdose laden zu können. Die einheitliche Rückmeldung der bisher rein Verbrenner erfahrenen Profis aus der Fortwirtschaft ist große Begeisterung. Das liegt unter anderem vor allem daran, dass die körperliche Belastung bei der Arbeit mit Akku-Geräten im Pflege-Einsatz nun deutlich minimiert wird. Die Pflegesaison ist bei ForstBW mit aktuellem und weit fortgeschrittenem vorseriellen STIHL Portfolio machbar, ohne bisherige Arbeitsverfahren einzuschränken. Noch besser sogar: Neben den rückgemeldeten Vorteilen wie geringer Lärm, geringe Vibrationen und keine Abgase, ergibt sich weiteres Potenzial mit Blick auf ein ergonomischeres Arbeiten. Favorisierte Geräte sind den Forstfachleuten nach in der Jungbestandspflege neben der STIHL MSA 220 auch das neue Akku-Pflegegerät STIHL HTA 150. In der Kultursicherung, wo bisher der STIHL Freischneider mit Häckselmesser dominierte, findet der energiearme Einsatz des Heckenschneiders HLA 135 k in der Anwendung großen Anklang. Auch die diversen Gurtsysteme zum Tragen der Geräte, von Akkus und sonstigem Zubehör beeindrucken. Zukünftiges Potenzial steckt in der Beratung und anwendungsnahen Auswahl des passenden Geräteportfolios. Statt einer Universal-Säge (heute meist STIHL MS 261), die seither vielerlei Arbeiten erledigen musste, schätzen die Forstwirte und -wirtinnen eine breite Auswahl an Geräten, um auf die diversen Tätigkeiten in der Forstpflege individuell reagieren zu können.
ZENTRALE LEARNINGS
Zur Mitte des Projekts kann ein erstes Fazit gezogen werden: Die zu pflegenden Waldflächen in Deutschland steigen durch Schäden aktuell rasant an und damit auch die Nachfrage nach ergonomischen Akku-Lösungen zur Erledigung dieser Arbeiten. Die Forstwirte und Fortwirtinnen können die Pflegesaison, welche meist über die Sommermonate stattfindet, mit dem heutigen Geräte- und Ladeportfolio von STIHL in der richtigen Kombination vollständig und sogar mit einigen Vorteilen bewältigen. Die richtige Kombination aus Energie- und Gerätemanagement ist am Ende das ausschlaggebende, denn es besteht eine zentrale Abhängigkeit zur bereits stark oder weniger stark vorhandenen Infrastruktur bei den Forststützpunkten. Die Herausforderung ist demnach die flexible Anpassbarkeit des STIHL Portfolios an individuelle Vor-Ort Bedingungen. Wie der Praxistest zeigt, ist all das jetzt schon kurzfristig umsetzbar. In vielerlei Hinsicht eine klassische Win-win-Situation. Unser bisheriger gemeinsamer Projektschwerpunkt mit ForstBW lag auf den Pflegearbeiten über die Sommermonate. Am Ende des Testzeitraums mit Akkugeräten in der Forstpflege setzen die Forstwirte nun vorübergehend wieder auf starke Verbrenner Fäll-Sägen für die Holzernte.